Trendanalyse 08
TransferUnion -
die Bedrohung europäischen Wohlstands
Exit EU, und dann?
Kurzfassung
1. GFC verfolgt TransferUnion
Mit dem Angriff auf die Euro-Zone im Mai 2010 hat Global Financial Capital
demonstriert, zu welchen Größenordnungen es mittlerweile fähig ist. Der
Rettungsschirm von 750 Mrd. Euro aber zeigt noch mehr. Unter Bruch
europäischen und deutschen Rechts ist in Europa ein bedrohliches Muster
eröffnet worden. Dies ist der Beginn der Umwandlung der Euro-Zone, des Kerns
der EU, in eine Transferunion. Der EU-Gipfel vom Oktober hat diesen Kurs
aufgenommen und will ihn festschreiben.
2. TransferUnion –
auf völkerrechtlichem Fundament
Die nun absehbare Kumulation von
drei Elementen, Erweiterung der EU + Erweiterung der Euro-Zone +
Transferunion ist ein Fass ohne Boden. Das ist der Einbau eines
Finanzausgleichs in ein völkerrechtsanaloges Gebilde, bei dem der
demokratische Einfluss auf Geld und Vermögen verloren geht. Bürgerinnen und
Bürger können noch nicht einmal mehr denjenigen mit Abwahl drohen, die
schlecht mit ihrem Geld umgehen.
3. Eine
demokratische Verfassung Europas soll verhindert werden
Eine demokratische Verfassung ist die unabdingbare Voraussetzung dafür, dass
europäische Bürgerinteressen wieder stark und eigenständig in Europa
vertreten werden können. Die EU arbeitet dem zielstrebig entgegen.
4. Die Konsequenzen
Welche Konsequenzen sind daraus zu ziehen? Wohlfeil ist, den Austritt
anderer Länder zu fordern. Zulässig allein ist, selbst auszutreten. Exit aus
der EU. Exit aus der Euro-Zone.
Diese Möglichkeit sieht
der Vertrag von Lissabon explizit vor.
5. Grafisches
Modell einer föderalen Alternative
Was aber dann? Renationalisierung oder Vereinigte Staaten von Europa gehen
nicht. Deswegen: Gründung einer Europäischen Föderation, in deren Verfassung
eine vertikale Gewaltenteilung gegen die Transferunion und ein
Finanzausgleich verankert werden. Schluss mit der schleichenden monetären
Enteignung. Das Papier zeigt die Grundsätze im grafischen Modell.
6. Wer eine solche
Verfassung erarbeiten kann?
Das Bundesverfassungsgericht hat
darauf in seinem Lissabon-Urteil eine klare Antwort gegeben. Nicht die EU,
nicht die Regierung, nicht die Abgeordneten.
Sondern: „Die in den Mitgliedstaaten verfassten Völker der Europäischen
Union sind die maßgeblichen Träger der öffentlichen Gewalt, einschließlich
der Unionsgewalt“. „Die Verfassungsidentität ist unveräußerlicher
Bestandteil der demokratischen Selbstbestimmung eines Volkes“.
7. Exit, wirklich?
Exit, dies ist zweifelsohne ein
aufregender Schritt. Nur – die Option ‚alles laufen lassen‘ wird noch viel
aufregender – und zwar nicht irgendwann, sondern noch in diesem Jahrzehnt.
Quelle: MacroAnalyst.de
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